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Von Harburg nach Finnland

Die Pionier-Landungs-Kompanie und ihr Einsatz im 1. Weltkrieg

Zum Buch „Von Harburg nach Finnland “ von Ulrich Schiers

Die Geschichte der Pionier-Landungs-Kompanie aus Harburg ist ein bisher nahezu unbekannter Aspekt des Ersten Weltkrieges. Für das Buch sind zahlreiche Briefe und Fotos eines Vizefeldwebels dieser Einheit ausgewertet worden. Sie dokumentieren nicht nur die Tätigkeit der „Pilako“ bis zum Ende des Weltkrieges, sondern erlauben auch einen intimen Einblick in die Empfindungen und Erlebnisse eines Vizefeldwebels. Neben bisher noch nie gezeigten Exponaten aus dem Magazin des Internationalen Maritimen Museums Hamburg, dem Stadtmuseum Harburg und dem Museum für Hamburgische Geschichte zeigt der reich bebilderte Band auch Ausstellungsstücke einiger Museen und privater Sammler aus Finnland, sowie Exponate des Museums am Wasserturm in Hohenlockstedt, welches die Geschichte der finnischen Unabhängigkeitsbewegung dokumentiert. Hinzu kommen Berichte von Zeitzeugen aus Zeitungen und anderen Veröffentlichungen, die einen eindrucksvollen Überblick über diesen bisher kaum bekannten Teil der Geschichte liefern.

Die Pionier-Landungs-Kompanie aus Harburg war die einzige Heeres-Einheit, die während des Krieges eng mit der Kaiserlichen Marine zusammengearbeitet hat und viel Zeit auf Hilfsschiffen der Marine verbrachte. Alle Angehörigen dieser selbständigen Einheit waren ehemalige Seemänner oder stammten aus verwandten Berufen. Der Hamburger Hafen war auch des Öfteren Ausgangspunkt für einige Unternehmungen der Pionier-Landungs-Kompanie, wie bei der Teilnahme am Unternehmen „Albion“ und den Hilfsunternehmungen beim Finnischen Freiheitskrieg. Auch wurden bei einigen Aktionen der „Pilako“ Hamburger Hafenschuten und Motorboote der Handelsschifffahrt mit der Eisenbahn zum Einsatzort transportiert und dort eingesetzt.

Ulrich Schiers konnte zahlreiche Briefe und Fotos eines Vizefeldwebels dieser Einheit auswerten, darüber hinaus zahlreiche Archivalien und Fotos aus dem Archiv des Internationalen Maritimen Museums in Hamburg.

Durch die zahlreichen Briefe des Vize-Feldwebels Karting an seine spätere Frau Käthe Kramer aus Cranz, lässt sich nicht nur die Tätigkeit der „Pilako“ bis zum Ende des Krieges verfolgen, sondern man erfährt auch einige intime Empfindungen und Erlebnisse. So schrieb Feldwebel Karting am 31.August 1917:

„Nimmt dieser Krieg nie ein Ende. Drei Jahre sind aus dem Lebensregister
gestrichen. Zahllose alteingesessene Firmen und Geschäfte sind zugrunde
gegangen. Wie wird es nach dem Friedensschluss aussehen?
Ich befürchte, das Elend wird sehr groß werden…“