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Symbole der Pioniertruppe

Pionierkasernen

Pionierkaserne Berlin
Die Kaserne in der Köpenickerstraße ist nicht nur in Theodor Fontanes „Frau Jenny Treibel“ mehrfach erwähnt, sondern auch prominent infolge der revolutionären Ereignisse des Januar 1919 (Generalstreik etc.). Etwa 3000 Revolutionäre waren mit Waffen aus Spandau und Wittenau versorgt worden und besetzten nicht nur die Reichsdruckerei, das Proviantamt, die Eisenbahndirektion und das Haupttelegraphenamt. Ebenso wurde die Pionierkaserne in der Köpenicker Straße gestürmt. Anhalter, Potsdamer und Schlesischer Bahnhof wurden besetzt, doch es gelang nicht, die Berliner Kommandantur und das Kriegsministerium zu besetzen oder die Soldaten mitzureißen, die Mehrheit der Truppen erklärte sich für neutral.

Pionierkaserne Bevern
Das Schloss Bevern gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Weserrenaissance. Es wurde in den Jahren 1603 – 1612 als regelmäßige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof mit Wassergraben, zwei Brücken und einem Schlossgarten errichtet. Seit 1933 befand sich eine SA-Sportschule und Pionierkaserne in den historischen Mauern.

Pionierkaserne Dresden-Albertstadt
Die Dresdener Albertstadt (nach dem sächsischen König Albert (1828 – 1902), Regierungszeit 1873 – 1902) im Norden Dresdens umfaßt ca.350 ha und entstand, als nach Beendigung des Feldzuges 1870/71 in der Dresdner Heide neue Kasernen errichtet werden sollten. Zunächst wurde die 30 m breite und über 3 km lange Carola-Allee (heute Stauffenberg-Allee) fertiggestellt. In dem Viertel zwischen der Prießnitz und der Königsbrücker Straße entstanden Arsenal mit Montierungsdepot und Administrationsgebäuden, nördlich davon das Pulverlaboratorium, südlich davon die Pionierkaserne.
Sogar für Erich Kästner war dies nicht nur sein Ort der Kindheitserlebnisse, sondern hier hat er auch als Soldat Wache gestanden vor der Pionierkaserne, vor dem Portal, das heut der Eingang zum Landesfunkhaus ist. Und er hat seine Ausbildung ebenfalls in diesem Gelände hier durchgemacht. Wie in einem Brennglas wird in seinen Gedichten und Prosatexten die Wirklichkeit des Soldatenlebens im Gegensatz zu den Feiertagsreden offen gelegt

Pionierkaserne Hannoversch Münden, Kurhessenkaserne
Eine Internetseite beschäftigt sich mit allem Pionierrelevanten in Hann Münden. Dort wird auch die Kasernengeschichte ausführlich beschrieben.

Pionierkaserne Ingolstadt
Anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens des Pionierbataillon 10 wurde am 17. Juli 1976 die an der Manchinger Straße gelegene Kaserne auf den Namen „Kaserne auf der Schanz“ getauft. Der Befehlshaber im Wehrbereich VI, GM Richard Frodl, enthüllte den Namenszug an der Kasernenmauer, der aus der stilisierten Pionierbrücke mit aufgesetzten Buchstaben besteht und von einem Ingolstädter Künstler in Sandstein gestaltet wurde.

Pionierkaserne Ulm
Die Untere Donaubastion wurde 1846 als Werk XXIV der Bundesfestung Ulm erbaut, die damals die größte Fortifikationsanlage Europas darstellte (Gesamtfläche 335 ha, 9 km Außenmauern, Besatzung im Frieden 5.000 und im Krieg 20.000 Mann) und die Aufgabe hatte, Südwestdeutschland im Falle eines französischen Angriffs zu sichern. Innerhalb der Festung sollte die Untere Donaubastion dem Feind stromabwärts den Zugang verwehren und das am bayerischen Ufer gelegene Vorgelände abdecken. Als Defensivkaserne war die Bastion darauf ausgelegt, im Ernstfall auch größere Truppenteile aufzunehmen.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren dort Pioniereinheiten stationiert, wodurch sich die Bezeichnung Pionierkaserne einbürgerte. In der Nachkriegszeit brachte man in dem Gebäude eine Gewerbeschule unter und veränderte es 1950 durch ein gläsernes Obergeschoss.

Heute beherbergt die Pionierkaserne im Erdgeschoss die gemeinsame Medienstelle der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises, in Teilen des 1. Obergeschosses das Archiv der ehemaligen Hochschule für Gestaltung (1953-1968) und im 3. Obergeschoss eine Berufsschule. Die Außenstelle des Stadtarchivs ist im 1. OG mit der Abteilung Archivpädagogik und Dauerausstellungen zur Ulmer Geschichte zu finden, während im 2. Obergeschoss Bauakten, das Einwohnermeldearchiv (1945-1981) sowie neuere Aktenbestände verwahrt werden, deren Sperrfristen noch nicht abgelaufen sind. Basteistr. 46, 89073 Ulm

Pionierkaserne Riesa
Als 4. Kasernenkomplex der Stadt wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der (heutigen) Lommatzscher Straße eine Kaserne für das PiBtl 22 errichtet. Nach Abschluß des Waffenstillstandes 1918 und Demobilisierung wird die Garnison Riesa bis Ende 1920 aufgegeben.
Im Oktober 1934 wird durch Abgabe einer Kompanie des PiBtl 4 (Magdeburg) das PiBtl „Riesa A“ aufgestellt und in die Pionierkaserne in der Lommatzscher Straße einquartiert. Das PiBtl Riesa B geht gleichzeitig in die Artilleriekaserne in der Heine-Straße.
Im Oktober 1935 wird aus Abgaben beider Bataillone das PiBtl (mot) 44 als Korps-PiBtl des IV.Armeekorps aufgestellt und in der Pionierkaserne untergebracht. Das PiBtl Riesa A wird mit der neuen Bezeichnung PiBtl 13 nach Pirna verlegt und die Pionierkaserne (PiBtl 44) in Freiherr-von-der-Goltz-Kaserne umbenannt.
Die Kaserne, deren Substanz 1992 nach fast fünfzigjähriger Nutzung durch die Rote Armee schon gekennzeichnet war, litt infolge der anschließenden Nichtnutzung so stark, daß 2002 die überwiegende Zahl der Gebäude abgerissen wurden. Einzelne Häuser harren noch ihres Schicksals.

Pionierkaserne Speyer
Die Pionierkaserne an der Rulandstraße wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Französische Armee genutzt.
Heute ist das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und ein Straßenbaumuseum darin untergebracht.

Pionierkaserne am Solling

Am 22. Februar 2013 erfolgte die Umbenennung der Kaserne in Holzminden in die „Pionierkaserne am Solling“. Die Initiative dazu kam von den in Holzminden stationierten Soldaten des Panzerpionierbataillon 1 selbst.
Mit dem neuen Namen wird ausgedrückt, wo „unsere Heimat ist und wer wir sind“, so der damalige Bataillonskommandeur Oberstleutnant Schuhmacher bei dem feierlichen Akt der Umbenennung.

Pionierkasernen mit Namensgebern:

Feldwebel-Boldt-Kaserne, Delitsch
Im November 1992 wurde in Delitzsch-Benndorf die Kaserne der Unteroffiziersschule des Heeres [USH] (ehem. Heeresunteroffizierschule IV) in Anwesenheit der Witwe und des Sohnes in Feldwebel-Boldt-Kaserne umbenannt

Mudra-Kaserne Minden
an der Ringstraße. Die Kaserne wurde zwischenzeitlich abgerissen. Nach dem 2. Weltkrieg saß in den Gebäuden unter anderem die Lancaster-School der britischen Rheinarmee.
Die nach dem 2. Weltkrieg von den Briten in „Clifton – Barracks“ umbenannte Kaserne mit einer Gesamtfläche von 152.671 qm ist Bestandteil des EXPO 2000 – Projektes „Gartenstadt 2000“. Hierbei geht es um die integrierte Umsetzung der Komponenten Soziales, Ökologie, Ökonomie und Energie unter dem Oberthema Wohnen.

Prinz-Eugen-Kaserne München-Oberföhring
Die frühere Lohengrinkaserne in München-Oberföhring, in der die Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik untergebracht sind, heißt seit 1964 Prinz-Eugen-Kaserne.

Prinz-Eugen-Kaserne in Bad Arolsen

Gereon-Kaserne (ehemals Mudra-Kaserne) Köln Porz
Personalamt der Bundeswehr in der Kölner Straße 262

Prinz-Eugen-Kaserne Külsheim, Baden-Württemberg,
Im Jahr 1964 wurde Külsheim zum ersten Mal in seiner Geschichte Garnison.
Im Gemeinderatsprotokoll vom 7. November 1958 sind bereits die ersten Verkäufe von Grundstücken der Gemeinde an den Bund belegt. Bis ins Jahr 1960 erstreckte sich die Verkaufsverhandlungen der Gemeinde mit privaten Eigentümern. Für den Bau der Kaserne mußten im Gewann Kleiner Schmollert und Riedflürle 45 Hektar Gelände durch den Bund erworben werden. Mitte 1960 waren die Vorarbeiten abgeschlossen.
Am 9. Januar 1961 wurde mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde nahm der damalige Bürgermeister, Erhard Junghans, den ersten Spatenstich vor. Im Sommer 1961 begannen die Hochbauarbeiten und nach fast zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte am 28. März 1963 Richtfest gefeiert werden. Ein Jahr später bezogen die ersten Soldaten ihre neue Unterkunft. Im Einvernehmen mit der Bevölkerung nannte man die fertiggestellte Kaserne Prinz-Eugen-Kaserne.

Mudra Kaserne Magdeburg
Hier war das 4.Pionier Batallion Magdeburg stationiert. Das Gebäude beherbergt heute das Ministerium für
Arbeit und Soziales des Landes Sachsen Anhalt

Mudra-Kaserne Mainz-Kastel
hessische Bereitschaftspolizei
Die Gebäude der Kaserne wurden im wesentlichen in den Jahren 1908/09 als Unterkunft für das neu geschaffene 2. Nassauische Pionierbataillon Nr. 25 erbaut.
Dabei folgten gerade die als Familienwohnungen konzipierten Gebäude B und C in architektonischer Hinsicht modernsten Überlegungen. Die Gesamtanlage wurde, entsprechend den an sie gestellten Bedürfnissen, in der Folgezeit nach Bedarf erweitert.
Zwischen den beiden Weltkriegen, als die Region unter französischer Militärobservanz stand, erfolgte eine Umbenennung in Quartier Marceau und eine Umwidmung überwiegender Teile in zivile Nutzung.
Um 1936 bezog das Pionier-Bataillon 36 der wiedergeschaffenen Wehrmacht das Gelände. Zu dieser Zeit wurde die Umbenennung in die heute noch übliche Bezeichnung Mudra-Kaserne vorgenommen.
Mit der Übernahme der Gebäude durch die Hessische Bereitschaftspolizei 1951 änderten sich auch die an sie gestellten Bedürfnisse. Während die Gebäude B und C zumindest zum Teil zunächst noch weiter als Wohnungen vermietet waren, wurden sie seit den 1960er Jahren zunehmend als Bürogebäude genutzt. Damit wurde es notwendig, bauliche Veränderungen vorzunehmen, die das ehemalige Gesamtkonzept nur noch in Grundzügen erkennen ließen. Hier ist vor allem die Herstellung von zusätzlichen Türdurchbrüchen zu nennen, die – aus Sicht der neuen Nutzung sicherlich notwendig – das Grundrissschema wesentlich veränderten und die vorherigen Einheiten, zwei Wohnungen pro Geschoss in Geb. C und drei je Geschoss in Geb. B, auflösten.
Beide Gebäude wurden im Verlauf des Jahres 2000 abgebrochen.


Birago-Kaserne, Melk, am Kronbichl  (AUT)
1913 wurde die Kaserne errichtet und das K. K. Pionierbattalion Nr. 9 von Theresienfeld nach Melk verlegt. Später war das Pionierbattalion Nr. 3 und von 1938 bis 1944 das Pionierbattalion 70 stationiert.
Im April 1944 wurde die Kaserne in ein Nebenlager des KZ Mauthausen umfunktioniert. Unter der Tarnbezeichnung „Quarz II“ sollten die Häftlinge eine unterirdische Kugellagerfabrik im Wachtberg errichten. Insgesamt kamen in den Stollen 15.000 Häftlinge zum Einsatz, von denen etwa 5.000 den Tod fanden. Das Wasserwerk nahe dem Kupferschmiedkreuz diente zur Wasserversorgung des Lagers. Ein Bombenangriff am 08. Juli 1944 traf das Lager schwer. Dabei kamen zwischen 300 und 500 Häftlinge und 22 Aufseher ums Leben.
Gegen Kriegsende, im April 1945, wurde das Lager aufgelöst. Die meisten Gebäude, wie das Krematorium und die Werkstättenhalle entlang der Dorfnerstraße blieben aus dieser Zeit erhalten. Das Krematorium, das eine Gedenkstätte beherbergt, ist frei zugänglich. Beim „Kupferschmiedkreuz“ existiert noch die von Häftlingen erbaute Zisterne für das KZ.

Stationierungen in Melk:
vom 12.07.1956 – 31.12.1962: Heeres-Pionierbataillon Nr. 1
Umbenennung:
vom 01.01.1963 – 28.02.1994: Heeres-Pionierbataillon
Umbenennung:
vom 01.03.1963 – heute: Pionierbataillon Nr. 3

Prinz-Eugen-Kaserne in Innsbruck
Mudra-Kaserne Elbing
(nicht mehr existent)
Prinz-Eugen-Kaserne in Günzburg
Mudra-Kaserne in Nienburg/Weser
(nicht mehr existent)
Prinz Eugen-Kaserne in Stockerau, Österreich
Prinz-Eugen-Kaserne in Traunstein


Die Uniform der Pioniere

1741 bereits errichtete Friedrich der Große zu Glatz eine Mineur-Kompanie, welche die Stammtruppe des späteren Brandenburgischen Pionier-Bataillon Nr. 3 wurde. Bei seinem Tode bestanden 4 solcher Kompanien. Bei der Neuorganisation wurden 1809 3 Pionier-Kompanien errichtet, eine preußische, eine brandenburgische und eine schlesische. Die brandenburgische wird 1810 Garde-Pionier-Bataillon, während die schlesische brandenburgisch wird. 1813 wurden 7 Festungs- und 6 Feldkompanien gebildet, jedoch schon 1816 9 Pionier-Abteilungen zu je 2 Kompanien aus den vorhandenen gebildet. Aus diesen Abteilungen wurden 1861 Bataillone mit 4 Kompanien, 1866 wurden Nr. 9, 10 und 11 errichtet.
Erst 1813 entschloss sich Bayern zur Errichtung einer Pontonier-Kompanie, welche die Stammtruppe der l. und 2. Pioniere bildete. 1822 bestanden bereits je eine Pionier-, Sappeur- und Mineur-Kompanie, 1844 Genie-Bataillone zu 5 Kompanien und 1848 ein Regiment zu 8 Kompanien. Im Jahre 1858 erfolgte die Trennung in Feld- und Festungs-Kompanien, welche bis 1889 bestehen blieb. 1868—1872 war den Feld-Genie-Divisionen auch das Fuhrwesen unterstellt, 1872 erfolgte dann die Formierung der beiden Bataillone, 1900 die des 3. Bataillons. 1912 die des 4.
Die Stammtruppe der Sächsischen Pioniere ist eine 1698 aus bis dahin der Artillerie unterstellten Bootsknechten gebildete „Pontonier-Kompanie“. 1849 wird eine aus 2 Kompanien bestehende Pionier- und Pontonier-Abteilung errichtet, welche aber auch noch bis 1867 der Festungsartillerie unterstand. 1867 dann l. Pionier-Bataillon, das von 1893 ab 6 Kompanien hatte. Aus der 4.—6. Kompanie wurde 1899 das 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 formiert.
1871 bestanden Garde und Nr. l—15, die Sachsen und Württemberger mitgerechnet, 1914 Garde und Nr. 1—30, davon 2 sächsische Bataillone und l Württembergisches. Beim I. AK. (Nr. l u. 18), V. AK. (5 u. 29), VII. (7 u. 24), VIII. (8 u. 30), XV. (15 u. 19), XVI. (16 u. 20), XVIII. (21 u. 25), XX. (23 u. 26) bestanden Kommandos der Pioniere dieser Korps mit Regiments-Stäben. Die meisten Pionier-Bataillone hatten Scheinwerferzüge. Sie fehlten noch bei den Batl. 18—20, 23—25, 29, 30.
Uniformen der Pioniere 1780 – 1914
In Preußen wurden von den Mineuren dunkelblaue Uniformen mit orangen Rock- und Ärmelaufschlägen getragen. Gleiches galt für die preußischen Pontoniere. 1788 erhielten die Ingenieure schwarze Kragen, Rockklappen, Ärmelaufschlägen und Unterfutter, 1798 das gesamte preußische Pontonierkorps. Ab 1808 trugen die Pioniere die Uniform der Fuß-Kompanien der Artillerie, schwarze Kragen, schwarze, sogenannte schwedische, Aufschläge und schwarze Achselklappen, jedoch mit weißen Knöpfen, und schwarzem Lederzeug. Die Achselklappen blieben bis 1830 schwarz mit rotem Vorstoß und wurden dann ponceaurot. Wenn man von den üblichen Änderungen im Zeitgeschmack absieht, blieb die Uniform dann bis 1914 unverändert. Bei Paraden waren die Pioniere formiert und ausgerüstet wie die Infanterie, trugen also außer den Württembergern weiße Hosen und hatten Gewehr, Patronentaschen und Tornister. Sie hatten Hoboisten, nur im Signalblasen ausgebildete Leute, die evtl. Schwalbennester anhakten, jedoch keine Spielleute.

Preußen und Kontingente
Linien-Pionier-Bataillone
Unteroffiziere und Mannschaften
Helm: Wie Infanterie, jedoch mit weißem Beschlag, Sturmriemen. Nr. l und 3 trugen den alten Grenadieradler, Nr. 10, welches die Tradition der ehem. Hannoverschen Pioniere hatte, ein Auszeichnungsband: Peninsula, Waterloo. Nr. 3 trug schwarzen Busch.
Waffenrock: Blauer Schoßrock mit abgerundetem schwarzer Kragen und schwarzen, rot vorgestoßenen, schwedischen Aufschlägen mit weißen Knöpfen und durchweg roten Achselklappen
Mantel und Litewka: Patten schwarz, an der Litewka mit rotem Vorstoß, Achselklappen rot.
Hosen: Wie Infanterie
Lederzeug: Schwarz.
Unteroffiziere: Glatte silberne Tressen.
Schwalbennester: Schwarz, Hoboisten mit der gleichen Tresse, Hornisten mit weißer Borte, senkrecht besetzt.
Bewaffnung: Gewehr 98, Seitengewehr 98/05 mit Sägerücken, Patronentaschen 87/88 (3 Ladestreifen mit je 5 Patronen)
Ausrüstung brauner Kalbfelltornister mit Ring und Öse zum Befestigen des Schanzzeuges, spez. Pionierspaten, abweichend auch Axt, Beil oder Hacke auch Spezialwerkzeug, kein kleiner Spaten
Arbeitsrock: Seit Einführung der Litewka sollte er aufgetragen und nicht mehr beschafft werden, war aber 1914 noch vielfach im Gebrauch. Von grauem Drillich im Schnitt wie für Uffze., vorn zwei Reihen mit je 6 Uniformknöpfen.
Offiziere
Eine Besonderheit aller Offiziere der Pioniere und der Verkehrstruppen der Deutschen Armee war, daß sie Litzen am Kragen und Aufschlägen hatten, auch wenn die Mannschaften der betreffenden Bataillone keine solchen trugen. Die Form der Litzen, die Kolbenstickerei, war die des Generalstabes und Kriegsministeriums und. hatte in der Armee den netten und bezeichnenden Namen „Intelligenzlitzen“. Die Offiziere der Pioniere hatten sich dieselben wahrhaft verdient, denn von keinem Frontoffizier wurde so viel und so vielseitiges verlangt wie von ihnen, wenn sie auch von der „Garde“ gern als „wilde Tiere“ angesehen wurden !
Helm: Vergoldete Schuppenketten und Sternchen auf dem Teller unter der Helmspitze
Waffenrock: Alle schwarzen Abzeichen von Samt. Eckiger Kragen, silberne Kolbenstickerei
Überrock: dunkelblauer Gehrock mit abgerundetem schwarzem, rot vorgestoßenem Samt-Kragen, weiße Knöpfe
Litewka : Vorstöße rot, auch um die Kragenpatten von schwarzem Samt
Paletot: Mittelgrau, Kragen umgeschlagen dunkelblau, hochgestellt schwarzer Samt, weiße Knöpfe
Reit- und
lange Tuchhosen: schwarz mit roter Biese
Galahosen: Schwarz mit roter Biese, schwarzsamtene Streifen auf den äußeren Seiten rot vorgestoßen.
Degen und Koppel: IOD 98 wie Infanterie
Paradeüberlegedecke: dunkelblau mit abgerundeten Ecken, Tressenbesatz und FWR in Silber
Garde Pionier Bataillon
Unteroffiziere und Mannschaften
Helm: Gardeadler mit Stern, gelbe Schuppenketten, schwarzer Busch
Waffenrock: Weiße Litzen mit schwarzen Spiegeln, Achselklappen ohne Abzeichen
Mantel und Litewka: Litzen auf den Kragenpatten
Unteroffiziere: Gemusterte silberne Tressen
Hoboisten: An den mit der gleichen Tresse besetzten Schwalbennestern
kurze silberne Fransen
Hornisten: Schwalbennester mit weißer Borte und lange Wollfransen
Offiziere
Dieselbe Uniform wie die der Linie, jedoch am Helm den Gardeadler mit Stern. Busch, und in den hinteren Ecken der Paradedecke Stern.
Pionier-Versuchs-Kompanie
(Beim Garde-Pionier-Bataillon)
Uniform des Garde Bataillons mit gelbem V auf Achselklappen, Achselstücken und Epauletten.
Baden
Als Helmzier der badische Greif. Bad. Kokarde, sonst wie preuß. Bataillone.
Offiziere trugen Feldbinde, Schärpe pp. wie bad. Infanterie-Offiziere., weißes Feldbinden-Schloß, am bad. Koppel jedoch den preuß. Degen und in den hinteren Ecken der Paradedecke den bad. Stern.
Württemberg
Die württembergischen Pioniere trugen bis 1871 die Uniform ähnlich der württembergischen Artillerie, nur war es hier umgekehrt wie bei allen anderen deutschen Formationen: Die Knöpfe waren bei den Pionieren gelb, während sie bei der Artillerie weiß waren. Dann bis auf den ursprünglich zweireihigen Rock und die Hoheitsabzeichen die preußische. Am Helm das Württembergisches Wappen. Württ. Hoheitsabzeichen wie die Infanterie, keine weißen. Paradehosen.
Offiziere: Helm mit eckigem Vorderschirm pp. Schärpe, Feldbinde, Degen, Koppel pp. nach württ. Probe und natürlich auch keine weißen Hosen. Galahosen wie in Preußen.
Sachsen
Die Uniform entsprach immer der der Artillerie, jedoch mit weißen Knöpfen.
Unteroffiziere und Mannschaften
Helm: Wie für Infanterie mit weißem Beschlag und ebensolchen flachen Schuppenketten. Schwarze Büsche
Waffenrock: dunkelgrüne Grundfarbe; deutsche Aufschläge. Weiße Knöpfe, dunkelgrüne Achselklappen mit ponceaurotem Vorstoß. Über der Bataillonsnummer gekreuzt: Hacke und Spaten
Mantel und Litewka: Rote Kragenpatten
Lederzeug: Schwarz. Das Koppelschloß aus Neusilber mit Schild aus Tombak
Unteroffiziere: Glatte silberne Tressen
Hoboisten: Rote Schwalbennester mit der gleichen Tresse senkrecht besetzt
Offiziere:
Waffenrock: Der eckige Kragen und die schwedischen Aufschläge mit silberner Kolbenstickerei. Auf Epauletten und Achselstücken nur die Bataillonsnummer, Epaulettfeld silbern. Achselstückfutter rot
Überrock: dunkelgrün, weiße Knöpfe
Litewka: rote Patten mit grünem Vorstoß, sonstige Vorstöße rot
Paletot: sächsisches Muster, Kragen umgeschlagen grün mit rotem Vorstoß, hochgestellt rot.
Säbel und Koppel: Sächsisches Muster
Paradeunterlegedecke: dunkelgrün
Bayern
Die Uniform war immer die der Artillerie mit weißen Knöpfen
Unteroffiziere und Mannschaften
Helm: bayrische Helmzier, im Frieden mit flachen weißen Schuppenketten
Waffenrock: Wie Feldartillerie mit weißen Knöpfen
Litewka: Schwarze Kragenpatten mit rotem Vorstoß
Mantel: Schwarze Kragenpatten ohne Vorstoß
Lederzeug: Schwarz
Hosen: Dunkelblau mit rotem Vorstoß
Unteroffiziere: Glatte silberne Tressen
Hoboisten: Schwarze Schwalbennester mit senkrechtem Besatz von gleicher Tresse
Offiziere
Bis auf die bayer. Besonderheiten alle Stücke wie in Preußen. Säbel mit Koppel wie bayer. Inf-Offiziere, Hosen dunkelblau mit rotem Vorstoß.
Scheinwerferzüge (allgemein)
Die unberittenen Mannschaften trugen Karabiner 98, kurzes Seitengewehr 84/98, Berittene den Artilleriesäbel an schwarzem Überschnallkoppel mit Infanterieschloß, Pistole 08. Troddel der Komp., welcher sie angegliedert waren, Faustriemen entsprechend.
Schirrmeister und Oberschirrmeister
Die Uniform ihrer Pionierbataillone mit Abzeichen aus schwarzem Samt. Bei den Oberschirrmeistern lief quer über die Achselklappen eine silberne Tresse, welche bei der Garde in der Mitte lag und gemustert war. Degen am Unterschnallkoppel.
Nach 1918
Erst als die Reichswehr das System der „Waffenfarben“ zur Kennzeichnung der Einzelwaffen an der sonstigen Einheitsuniform einführte, erhielten die Pioniere ihre „Schwarze Farbe“. Es war dies ein feldgrauer Rock und steingraue Hose; feldgraue Schulterklappen mit Vorstoß (oberer Rand des Ärmelaufschlags) und Nummer in der Waffenfarbe schwarz. Als gemeinsames Abzeichen des Reichsheeres befand sich auf beiden Seiten des Kragens je eine Doppellitze mit Spiegel in der jeweiligen Waffenfarbe – schwarz für die Pioniere. Das System der Waffenfarben wurde durch die Wehrmacht übernommen. Bei der Aufstellung der Pioniertruppe in der Bundeswehr 1955 trugen die Soldaten ein Emblem mit Buche und Eichenlaub auf dem Revers der Dienstjacke, das dem heutigen Barettemblem weitestgehend entspricht. Kurz danach wurden für Ausgeh- und Dienstjacke die schwarzen Kragenspiegel eingeführt. Die NVA Pioniere trugen eine dem Wehrmachtsmuster ähnliche Uniform.
Volkstümlich verbreitete Erläuterungen, daß die schwarze Waffenfarbe von der Totengräbertätigkeit der Pioniere nach Gefechten herrühre kann nicht nachgewiesen werden und dürfte den Legenden zuzuordnen sein. Wahrscheinlicher ist vielmehr die willkürliche Zuteilung der Farbe.