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Literaturhinweise

Ekkehard Voigt, (ehemaliger Bundestagsabgeordneter):

„Wir Soldaten – treu und tapfer, missbraucht und vergessen“

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In dem Buch des ehemaligen Stabsoffiziers und früheren Mitglieds im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags unterzieht er den deutschen Soldaten im historischen Vergleich einer neuen Betrachtung.

Die Rolle des Soldaten in der Armee Friedrich des Großen, gegen Napoleon und im Kalten Krieg als bürgerlicher Freiheitskämpfer, als Kolonialsoldat des Kaisers oder im aktuellen, weltweiten Einsatz als Soldat der Parlamentsarmee, als jüdischer Frontsoldat, der von der Reichswehr verraten wurde, mutloser Widerstandsoffizier im Generalstab gegen Hitler, missbrauchter Weltkriegssoldat der Wehrmacht oder heute als Staatsbürger und globaler „Menschrechtskämpfer in Uniform“ einer Parlamentsarmee, dies wirft die kritische Frage nach der Identität des Soldaten auf.

Voigt zeigt auf, dass ungeachtet der Wurzeln ihrer Herkunft in der deutschen Armee diese Soldaten dienten und sich opferten für die Sichtweise und Moral der jeweiligen Epoche.
Oft ausgenutzt und fehlgeleitet hielt der deutsche Soldat jedoch immer treu und tapfer den Kopf hin für nicht immer ehrenwerte Ziele oder politisch umstrittene Einsätze, bis in die heutige Zeit.
Der dabei entrichtete Blutzoll und Folgen der Soldaten und der Angehörigen werden oft vergessen. Der deutsche Soldat an sich wird kritisiert, ohne zu hinterfragen warum der Soldat tat, was er glaubte tun zum müssen.

Vor dem aktuellen Hintergrund der Neufassung des Weißbuches der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik ist eine breite, kritische, gesellschaftliche und politische Diskussion ohne Tabus notwendig, um der bereits jetzt fortschreitenden Auflösung der Verankerung der Bundeswehr und der Leistungen ihrer Soldaten in unserer Gesellschaft, nach Abschaffung der Wehrpflicht, wirksam entgegenzuwirken.
„Erinnern und klares Bekenntnis unseres Staates zum deutschen Soldaten durch einen Jahrestag, dem „Tag des Soldaten“, am 12. November, dem Geburtstag des großen Reformers Scharnhorst und damit auch zur „Wertegemeinschaft Bundeswehr“ ist Gebot und Vision, denn „Wir Soldaten“ wir, dienen für die Freiheit der Bürger Deutschlands“, so der Autor E. Voigt
Erschienen im Verlagshaus-Schlosser ISBN: 978-3-86937-735-3
http://www.pfalz-express.de/buchtipp-wir-soldaten-treu-und-tapfer-missbraucht-und-vergessen/


 Deutsche Luftlandungen am 10. Mai 1940 – Fort Eben Emael und die Brücken am Albert-Kanal

Die Erstauflage des Buches hat durchweg positiven Anklang erfahren. Inzwischen wird es vom Militärarchiv Freiburg, dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt, dem Museum im Fort Eben Emael und auch von Wikipedia als Literaturhinweis zum Thema empfohlen.

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Am 10. Mai 1940, um 5.35 Uhr überschritt das deutsche Heer geschlossen die Westgrenze mit Ziel Frankreich. Im selben Moment landete bereits eine kleine Fallschirmjäger-Abteilung an ihren Zielen im belgischen Hinterland. Mit von Hitler persönlich erteiltem Sonderauftrag sollte die „Sturmabteilung Koch “ wichtige Brücken und das waffenstarrende Sperrfort Eben Emael im Handstreich einnehmen und für die nachfolgenden Panzerverbände sichern.

Durchführung und Ergebnis waren spektakulär und in der Kriegsgeschichte bis dahin noch nie dagewesen. Absolute Geheimhaltung, eine minutiöse Detailplanung, das Überraschungsmoment und der Einsatz völlig neuer Waffen machten diesen Sieg erst möglich.

In Lastenseglern flogen die Angreifer lautlos die Ziele an und landeten punktgenau inmitten ihrer überraschten Gegner. Mit neuartigen Hohlladungen wurden stärkste Bunker und Panzerkuppeln zerstört. Innerhalb nur eines Tages gelang den wenigen Fallschirmjägern, was Freund und Feind kaum für möglich gehalten hatten: die Einnahme zweier strategisch wichtiger Brücken und einer der stärksten Festung der Welt – Fort Eben Emael.

Es war der Auftakt eines modernen Krieges und verschaffte einer neuen Taktik Eingang im Planungsdenken aller Generalstäbe der Welt: „Angriff nach vertikaler Umfassung“.

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Das vorliegende Buch schildert Ziele, Planung und den Kampfverlauf um das belgische Fort Eben Emael und die Brücken am Albertkanal bei Veldwezelt, Vroenhoven und Kanne im Zusammenhang mit den Ereignissen im Operationssektor Maastricht. Grundlage der Ausarbeitung sind das Kriegstagebuch der Sturmabteilung Koch im Bestand des Bundesarchivs und Aufzeichnungen der ehemaligen Gegner.

Über 300 Abbildungen -darunter allein 25 Karten – illustrieren den Band.

Aus dem Inhalt:

– Planung des Westfeldzuges

– Infanterieangriff im Raum Eben Emael

– Operationsraum Maastricht
– Alliierte Luftangriffe im Raum Maastricht
– Fort Eben Emael – Aufbau und Aufgabe
– Lastensegler DFS 230
– Struktur und Einsatz der Sturmabteilung Koch
– Lastenseglertruppe und Einsatz
– Einzelkapitel: Veldwezelt, Vroenhoven und Kanne
– Die Hohlladungswaffe
– Einnahme Fort Eben Emael
– Gefallenenliste der Sturmabteilung Koch

Der Autor steht mit  aktiven und ehemaligen Offizieren aus ganz Europa seit der Veröffentlichung in Kontakt. So schrieb Herr Rudy Dobbelaere, Oberstleutnant und letzter Kommandeur des belgischen Pionierbataillon 6, bis 30. Juni 1992 stationiert in Köln-Dellbrück: Sehr geehrter Herr Oebser, ich habe die Lektüre Ihres Buches begonnen und bin sehr beeindruckt. Das beste Buch zu diesem Thema, das ich jemals gelesen habe. Meine Gratulation! …“ In ähnlicher Weise äußerte sich auch Herr Oberst a.D. Wilhelm Göbel, Referent für Geschichte/Tradition und Verwalter des Historischen Archivs in der „Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte“ (Fliegergemeinschaft).
Bei Interesse können Sie den Band über die Verlagsseite www.historicus-verlag.de beziehen.


So war´s damals
Klaus Grot

Titelbild Grot

Dienstchronik eines Pionieroffiziers im Kalten Krieg 1954 – 1991, Berlin 2014
Carola Hartmann Miles-Verlag, 2014, ISBN 978-3-937885-77-3Oberstleutnant a.D. Grot blickt auf 36 Dienstjahre zurück, in denen auf 19 verschiedene Verwendungen zurückblicken kann.
In jungen Jahren führten ihn seine Verwendungen zunächst in den Truppendienst vom Zugführer bis zum Kompaniechef in einer selbständigen Panzerpionierkompanie. Danach fand er in hohen Stäben der Bundeswehr Verwendung. Die Versetzung zum Kommando der Territorialen Verteidigung und dort zur Spezialstabsabteilung Pionierwesen führte ihn in das territoriale Pionierwesen ein, dem er bis zur seiner Zurruhesetzung in verschiedenen Funktionen dienen sollte.

 

Einundzwanzig Jahre nach der Wende hat sich das Bild der Bundeswehr völlig gewandelt. Von der umfangreichen Organisation des deutschen Territorialheeres ist kaum noch etwas vorhanden. Die bis dahin unter großen finanziellen Aufwand erstellten Anlagen der territorialen Landesverteidigung sind größtenteils entfernt. Vieles was damals geleistet wurde ist heute vergessen.
Zwar gibt es Untersuchungen zur Geschichte einzelner Truppen- oder Waffengattungen oder zur Entstehung von Operationsplänen hoher oder höchster NATO-Kommandobehörden, aber Berichte zur Aufstellung von Truppenteilen, den dabei aufgetretenen Schwierigkeiten, dem täglichen Dienstablauf sind selten. Dasselbe trifft auf den Dienst des Territorialheeres zu. Wer weiß heute noch um die Probleme der Sperrbearbeitung zum Beispiel auf dem Staatsgebiet der Freien und Hansestadt Hamburg. Um ein wenig Licht in die Vergangenheit zu bringen, bemüht sich der Verfasser, seine Erlebnisse und Erfahrungen dem Vergessen zu entreißen, um so der Gegenwart zu zeigen, wie es damals war. Viele der damals agierenden Kameraden weilen nicht mehr unter uns. Deren Mühen, Leistungen und Anstrengungen gilt es sich zu erinnern.
Am Ende seiner Dienstzeit hat sich der Verfasser geäußert, dass er seinem Schicksal dankbar ist, alles das was er als Soldat gelernt hat nicht anwenden zu müssen. Dieser Fall wäre für Deutschland zur Katastrophe geworden und hätte die Kulturnation Deutschland ausgelöscht.
Grot wuchs in einer militärisch geprägten Welt auf. Viele seiner Verwandten wurden als Soldaten eingezogen, so dass der Soldatenstand in dieser Welt das Normale war.
Insgesamt war es eine Welt, wie sie heute schwer vorstellbar ist. 1943 wurde Grots Vater als Wehrunwürdiger (Zuchthäusler) trotzdem eingezogen. Er kam in das Bewährungsbataillon 999 Heuberg und wurde nach der Ausbildung auf die griechische Insel Zante verlegt. Sehr einschneidend für ihn war der Rückmarsch 1944 durch den Balkan, der 1945 in die jugoslawische Gefangenschaft endete. 1956 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, begann er sofort wieder seinen Dienst bei der Hamburger Polizei.
Dies erlebte Grot sehr intensiv mit. Während im III. Reich im Elternhaus kein Wort zur politischen Lage fiel, weihte ihn seine Mutter erste kurze Zeit vor der Kapitulation Deutschlands in die Verfolgung seines Vaters durch die Machthaber ein. Grot erlebte den Einmarsch der britischen Truppen 1945 in Dassendorf. Er hat dies damals nicht als Befreiung empfunden. Zu tief hatte sich die NS-Ideologie schon eingeprägt. Der demokratische Neuanfang Deutschlands erfolgte durch die herrschende Not zögerlich.
Bei seinem Eintritt in den Bundesgrenzschutz war Grot fest entschlossen, die Offizierslaufbahn anzustreben. Die Aussichten dazu waren jedoch gering, da der BGS nur Offiziersanwärter mit Abitur einstellte. Grot dagegen hatte die Schule mit der Mittleren Reife verlassen und konnte auf eine abgeschlossene Berufsausbildung verweisen. Er musste sich also aus dem Mannschaftsstand hochdienen. Dazu kam ihm die Wiederaufrüstung in der Bundesrepublik mit ihren großen Bedarf an jungen Offizieren zur Hilfe.
Danksagung:
Wesentlich zur Herausgabe dieses Erinnerungsberichtes hat der Einsatz des Oberstleutnant a.D. Jochen Schmidt aus Schwerin beigetragen. Daher sei an dieser Stelle ihm ein herzlicher Dank und Pioniergruß ausgesprochen. Der Verfasser und Schmidt haben sich nach der Wende schätzen gelernt. Daraus entstand eine Pionierkameradschaft die bis zum heutigen Tage gehalten hat.

Von Klaus Grot ist auch erschienen:
Sperren und Hindernisse (2012)
Chronik des Standortes Hamburg (2010)
Diese Berichte sind verfügbar bei der online-Bibliothek der Helmut Schmidt Universität Hamburg http://ub.hsu-hh.de/


index

Köln, die traditionsreiche Metropole am Rhein ist nicht nur wegen des Doms und der vielen Gotteshäuser das „hillige Kölle“, sondern verfügt auch über eine 2000jährige Militärgeschichte. Von Anfang an war die Geschichte dieser Stadt von Soldaten geprägt. Römische Legionäre waren in den Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) stationiert. Im Mittelalter sicherten Spießbürger die Kölner Stadtbefestigung, mit ihren mächtigen Torburgen eine der gewaltigsten Festungsanlagen Europas. Aus dem Kölner Stadtmilitär und mit Unterstützung von Soldaten, die in Köln, der größten preußischen Festung Dienst taten, entstanden die Traditionskorps des Kölner Karnevals, deren Gardisten mit aktiver Brauchtumspflege eine neue Tradition kölnischer Militärgeschichte begründet haben. Nicht zuletzt war die Domstadt seit 1956 einer der größten Standorte der Bundeswehr. Damit ist „Kölsch Militär“ ein integraler Bestandteil kölscher Tradition und kölnischer Stadtgeschichte.


Der Band enthält eine gut bebilderte du leicht verständliche Dokumentation von 2000 Jahren Militärgeschichte der Stadt Köln, die Offiziere des früheren Heeresamtes zu Köln in vielen Jahren zusammengetragen haben.

Alle Mitwirkenden haben ihre Arbeiten ehrenamtlich ausgeführt. Das Werk wird zu Gunsten des Kindekrankenhauses der Stadt Köln in der Amsterdamer Straße veröffentlicht.

Das Buch eignet sich zur eigenen militär-historischen Information, als Geschenk und als Anerkennung/Bestpreis bei entsprechenden Gelegenheiten. (peu)


140729-Stade-Garnison im Wandel der Zeit

Autor dieses Buches ist unser Mitglied im BDPi, Oberstleutnant a.D. Gerhard Rüddenklau.
Im Mittelpunkt der Darstellung stehen die Formationsgeschichten aller von 1956 bis 1994 in Stade stationiert gewesenen Truppenteile.

Zum Entstehen dieses Buches:

Die Bundeswehrgarnison Stade wurde Ende 1994 aufgelöst. Im Jahr 2000 erschien eine von der Sparkasse Stade – Altes Land herausgegebenene Kurzdarstellung eines Teils der militärischen Geschichte Stades: Ottenbeck – Vom Fliegerhorst zum Stadtteil. Bereits in diesem Buch wurde eine ausführliche Darstellung der Geschichte der Bundeswehr in Stade angekündigt.Unter dieser Zielsetzung fand sich die Arbeitsgruppe Ottenbeck zusammen. Sie beschäftigte sich unter wechselnder Leitung mit der Geschichte der hiesigen Bundeswehrgarnison. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der zweite Hauptteil des vorliegenden Werks. Seine Grundlagen sind Forschungen im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg, die dankenswerterweise das Bundesministerium der Verteidigung ermöglichte und die fast vollständig überlieferten Chroniken der Stader Truppenteile der Bundeswehr, die der Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt wurden.
Im Mittelpunkt der Darstellung stehen die Formationsgeschichten aller von 1956 bis 1994 in Stade stationiert gewesenen Truppenteile. Die Dienststellen der Territorialen Wehrverwaltung in Stade, Standortverwaltung und Kreiswehrersatzamt, die zwar zur Bundeswehr; nicht jedoch zu ihren Streitkräften zählen, konnten nicht berücksichtigt werden.
Es gelang der Arbeitsgruppe leider nicht, die Forschungen dazu abzuschließen. Auf Wunsch des früheren Bürgermeisters der Hansestadt Stade, Herrn Andreas Rieckhof, wurde den Ausführungen zu den Soldaten der Bundeswehr in Stade eine Darstellung der Geschichte der Stadt Stade als Garnison und Festung als erster Hauptteil vorangestellt.
Damit werden die Soldaten der Bundeswehr in die Garnisongeschichte eingeordnet. Für eine Darstellung bis zum Ersten Weltkrieg gewann Herr Rieckhof den früheren Stadtarchivar, Herrn Dr. Jürgen Bohmbach. Dessen erster Entwurf lag dem Verfasser vor und ist bearbeitet und ergänzt worden. Zur weiteren Erarbeitung des ersten Hauptteils wurden die Arbeiten von Fritz Danner (Beiträge zur Geschichte der Stader Garnison, 1987), Dietrich Alsdorf (Nachtjäger vor den Toren Hamburgs, 2001) sowie Dieter-Theodor Bohlmann (Sokrates – Reichsluftverteidigung im Stader Land, 3. Auflage 2009) herangezogen.
140729-Gerhard Rueddenklau-webOberstleutnantGerhard Rüddenklau,
1979 – 1981 Kommandeur Pionierbataillon 3
Geb. 1941 in Nordthüringen, nach dem Krieg aufgewachsen beiderseits der innerdeutschen Grenze (Schulbesuch in Wuppertal/Rheinland, Ferien in Thüringen)
nach dem Abitur in Westdeutschland geblieben.
1960 – 2004 Berufssoldat, Generalstabsoffizier und Reservist der Bundeswehr.
Seit 1995 in Stade ansässig.
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde sowie des Stader Geschichts- und Heimatvereins,Verfasser zahlreicher heereskundlicher und militärhistorischer Aufsätze.
Autor (mit Heinz Guenther †) der heereskundlichen Dokumentation
Die Fahnen und Standarten des deutschen Heeres 1936-1944
(erschienen 2006, ISBN 3 8061 1166 9).
Ausgezeichnet mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold, dem Erinnerungskreuz 1995 der Traditionsverbände Schlesischer Truppen sowie den silbernen und goldenen Ehrennadeln des Waffenrings Deutscher Pioniere und der Kölner Pioniere.


Ernst Maria Lang, seit 1979 Mitglied im BDPi,
Pionier-Hauptmann im 2. Weltkrieg,
bekannter Münchner Architekt und Karikaturist bei der Süddeutschen Zeitung,
verstarb 2014 im Alter von 97 Jahren verstorben.
Hier sind seine Memoiren:
(ISBN 3-492-24294-4)

001 buch lang»Adenauer fühlte sich von ihm beleidigt, Gustav Heinemann verteidigte ihn, auch zu Helmut Kohl fällt ihm noch etwas ein. Seit es die Bundesrepublik gibt, begleitet sie Ernst Maria Lang mit seinen Karikaturen. Aber das ist beileibe nicht der „ganze Lang“, schließlich ist er auch einer der führenden Architekten seiner Generation, der an vielen maßgeblichen Gebäuden der Nachkriegszeit mitgewirkt hat. Er beschreibt hier sein Leben, beginnend mit seinen Erlebnissen als Ingolstädter Pionier an der Ostfront oder in Frankreich, die ihn für immer bestimmt haben. Seine unangepasste Haltung, sein Freimut und seine Zivilcourage ließen ihn den Krieg nur knapp überleben – machen ihn aber zu einem großen Zeitbeobachter. Seine farbig erzählten, mit dem präzisen Blick des Zeichners gesehenen Erinnerungen sind ein großes Stück Literatur.

Diese Memoiren beeindrucken auch und vor allem ihres zeitgeschichtlichen Ranges wegen. Da erzählt einer, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Ein mitreißendes Buch, das über die herkömmlichen Denkwürdigkeiten eines prominenten Zeitgenossen weit hinausgeht. Ernst Maria Lang kannte und zeichnete alle, die in den letzten fünfzig Jahren wichtig waren. Aber er ist weit mehr als nur einer von Deutschlands berühmtesten Karikaturisten. Er ist auch einer, der die Höhen und Tiefen eines deutschen Lebens im 20. Jahrhundert durchmessen hat, ein scharfer Beobachter und feinfühliger Zeitzeuge par excellence.«
Über den Autor
Ernst Maria Lang, geboren1916 in Oberammergau, wo seine Kindheit durch „Eindrücke vom Passionsspiel, ein bisschen Weihrauch und viel Gesang“ geprägt wurde. Sein Vater war der akademische Bildhauer und Passionsspielleiter Georg Johann Lang (* 1891; † 1968). Zu seinen Vorfahren gehört der Geistliche Rat Joseph Alois Daisenberger (* 1799; † 1883), der Verfasser des Textes der weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele.
Nachdem sich Lang bereits seit seinem zwölften Lebensjahr mit satirischen Zeichnungen befasst hatte, führte 1934 eine Karikatur wegen „Verächtlichmachung des Nationalsozialismus“ zu seinem Ausschluss aus der Hitlerjugend. Danach leistete er Reichsarbeitsdienst in der Thüringer Rhön.
Nach dem Abitur leistete er ab 1936 im Pionierbataillon 17 in Ingolstadt seinen zweijährigen Wehrdienst ab. 1938 nahm er am ROA-Lehrgang an der Pionierschule in Dessau-Roßlau teil und diente während des Krieges zunächst im Pionierbataillon 27 in Polen und Frankreich, ab 1941 im Pionierbataillon 268 an der Ostfront, zum Kriegsende 1945 als Hauptmann.
Der Zweite Weltkrieg habe ihm gleich „ein paar Mal das Fell durchlöchert“ , kommentierte Lang später lakonisch.