Auch heuer veranstaltete der Bund Deutscher Pioniere sein traditionelles Regionaltreffen. Gemäß der eigenen Vorgabe, bei den Treffen sowohl Einblick in einen Pionierverband zu erhalten, als auch die jeweilige Region näher kennenzulernen, dabei aber den besuchten Truppenteil nicht zusätzlich zu belasten, war in diesem Jahr vom 14. bis 16. Juni der Standort Gera mit dem dort stationierten Panzerpionierbataillon 701 das Ziel unserer Reise.
Dies auch deswegen, weil an diesem Wochenende das Bataillon einen groß angelegten Familientag veranstaltete und wir somit die Gelegenheit nutzen konnten, Näheres über den Verband, seine Aufgaben und Ausstattung zu erfahren.
Die 20 Teilnehmer trafen sich am Freitag gegen Mittag in dem gebuchten Hotel Mercure in Gera, um nach der Begrüßung durch unseren Präsidenten BG a.D. Franz Pfrengle, von dort aus mit dem Bus zum Offiziersheim der Pionierkaserne zu verlegen, wo das Mittagessen vorbestellt war.
Anschließend stand der erste Programmpunkt an – ein Besuch beim Oberbürgermeister der Stadt Gera. Dazu verlegten wir zum Rathaus, wo uns OB Kurt Dannenberg begrüßte. Er war in den Jahren 2009 – 2011 Kommandeur des Panzerpionierbataillons 701 und erst eine Woche zuvor in das Amt des Oberbürgermeisters von Gera gewählt worden.
Als Pionierkamerad war es für ihn keine Frage, den Teilnehmern „seine“ Stadt in einem Briefing vorzustellen und dabei auch auf die Probleme der Stadt (strukturell, gesellschaftlich) einzugehen. Besonders interessant waren seine Ausführungen zu den durchaus komplizierten politischen Mehrheitsverhältnissen in der Kommune und den sich daraus ergebenden Herausforderungen, mehrheitsfähige Lösungen für die diversen Probleme zu finden. Angereichert mit einigen Anekdoten aus dem täglichen politischen Leben waren es sehr unterhaltsame und aufschlussreiche Informationen aus erster Hand.
Zur nächsten Station unseres Treffens fuhren wir in das nahegelegene Bad Köstritz, um die dortige bekannte Brauerei zu besichtigen. Da es Freitagnachmittag war, konnten wir zwar die laufende Produktion nicht besichtigen, aber auch so konnten wir bei der kompetenten Führung einiges wissenswertes über die Geschichte der Brauerei und die Herstellung dieses „Grundnahrungsmittels“ erfahren. Abgeschlossen wurde der Besuch mit einer Bierprobe, bei der wir Gelegenheit bekamen, die diversen Produkte zu verköstigen.
Einige nutzten die Gelegenheit auch, um im betriebseigenen Verkaufsshop flüssige Erinnerungen für zu Hause zu erwerben.
Zurück in Gera rundete ein gemeinsames Abendessen diesen ersten Tag ab und es blieb für die Fußballbegeisterten unter uns auch noch Zeit das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft am Fernseher zu verfolgen. Am Samstag starteten wir mit einer Stadtführung, bei der uns eine sehr kompetente und unterhaltsame Stadtführerin viel Wissenswertes über die „Otto-Dix-Stadt“ Gera näherbrachte. Otto Dix, ein weit über die Grenzen hinaus erfolgreicher Maler und Grafiker, ist der bekannteste Sohn der Stadt.
Zahlreiche imposante Gebäude und Villen zeugen von dem einstigen Reichtum der Stadt, die jedoch wie viele Städte der ehemaligen DDR mit dem Strukturwandel zu kämpfen haben.
Gegen Mittag wurden wir von einem Bus des Panzerpionierbataillons 701 abgeholt und zur Pionierkaserne verbracht, wo an diesem Tag der angesprochene Familientag stattfand.
Nach der Begrüßung durch den Kommandeur, Herr OTL Kloiber,
erfuhren wir in einem interessanten Briefing vieles über Aufgaben, Struktur und Ausstattung des Bataillons. Anschließend hatten wir ausgiebig Zeit die zahlreichen in der Kaserne aufgebauten Stationen zu besichtigen, den diversen Vorführungen, z.B. auch des Battlefield Management Systems in einem Transportpanzer BOXER, beizuwohnen und auch selbst das ein oder andere neue Gerät der gesamten Panzerbrigade 37 zu testen.
Dabei trafen wir auch erneut den Oberbürgermeister der Stadt Gera, der es sich als ehemaliger Kommandeur nicht nehmen ließ seinem „alten“ Bataillon einen Besuch abzustatten.
Gegen 1800 Uhr verlegten wir wieder zu unserem Hotel zum Abendessen.
Damit war das offizielle Programm des diesjährigen Regionaltreffens beendet und am nächsten Morgen stand nach dem Frühstück lediglich noch die Abreise der Teilnehmer an.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Das nächste Regionaltreffen wird, auch wegen des 100-jährigen Jubiläums des WDPi/BDPi im nächsten Jahr in Holzminden, erst wieder 2026 stattfinden. Angefragt ist die LLPiKp 260 und die LLBrig 26 in Saarlouis.
Ihr Max Lindner
Text: Max Lindner
Bilder: BDPi e.V.