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Regionaltreffen 2022 – Nachlese

Regionaltreffen beim Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg vom 10. bis 12. Juni 2022

Nachdem in den letzten beiden Jahren wegen der Pandemie kein Regionaltreffen stattfinden konnte, erlaubte es die Situation heuer endlich wieder, interessierten Mitgliedern eine bewährte Mischung aus Weiterbildung zu militärischen Aspekten, kulturellen Informationen und Kameradschaftstreffen anzubieten.
Waren wir vor 3 Jahren im niederbayerischen Bogen beim Panzerpionierbataillon 4 zu Gast, fand die Veranstaltung heuer im hohen Norden beim Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg statt – getreu unserem Bestreben jedes Jahr eine andere Region unseres Landes zu besuchen.
Unabhängig von dem jeweiligen Angebot, ist es uns auch wichtig nach Möglichkeit die Truppe durch unser Regionaltreffen nicht zusätzlich zu belasten. So bot das diesjährige Havelbiwak des PzPiBtl 803 die Möglichkeit beides miteinander zu verbinden. Anscheinend entsprach das ausgearbeitete Programm durchaus den Vorstellungen der Teilnehmer, hatten sich insgesamt doch 31 Personen zur Teilnahme angemeldet, die die freie Auswahl hatten, welche Teile des Programms sie wahrnehmen wollten.

Gruppenbild Regionaltreffen 2022

Nachdem am Freitag bis 1300 Uhr alle Teilnehmer, die aus dem gesamten Bundesgebiet anreisten, im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) in der Letzlinger Heide eingetroffen waren, wurden sie durch den Präsidenten des BDPi, BG a.D. Franz Pfrengle und dem Vorsitzenden Oberst a.D. Max Lindner, begrüßt und in den geplanten Ablauf der kommenden Tage eingewiesen.

Nach der Begrüßung und einem Mittagessen wurden die Teilnehmer in einem Vortrag durch Maj Hochmuth, Pionierstabsoffizier im GÜZ, in Auftrag und Geschichte dieser im deutschen Heer einzigartigen Ausbildungseinrichtung eingewiesen.

Es schloss sich eine Einweisung in den praktischen Ablauf einer Übungswoche eines Verbandes an, bei der die vielfältigen Möglichkeiten der realistischen Darstellung eines Gefechts vorgestellt wurden.Anschließend verlegten die Teilnehmer in die Übungsstadt Schnöggersburg. Diese entstand in der Colbitz-Letzlinger Heide ab 2012 im Zeitraum von fünf Jahren als eine Übungsstadt für den Stadt- und Häuserkampf der Bundeswehr. Es ist die größte Anlage ihrer Art in Europa.

Bereits bei der Anfahrt wurde deutlich, welche Ausmaße der gesamte Übungsplatz hat.

Besonders beeindruckend war dann zu sehen, wie in den letzten Jahren eine ganze Stadt entstanden ist, die neben verschiedenen Stadtvierteln auch andere Attribute einer städtischen Infrastruktur aufweist, wie Kanalisation oder Teile eines U-Bahn-Netzes.

Hier wurde eine hervorragende Möglichkeit geschaffen, Soldaten im Orts- und Häuserkampf auszubilden, dessen Bedeutung und Notwendigkeit durch die derzeitigen Geschehnisse in der Ukraine leider vor Augen geführt wird.

Nach der Einweisung in das GÜZ verlegten die Teilnehmer in das vorab gebuchte Hotel nach Tangermünde, wo sich am Abend die Möglichkeit bot, lange nicht mehr gesehene Kameraden zu treffen und Erinnerungen auszutauschen.

Nachdem wir am nächsten Tag mit einem Bus des PzPiBtl 803 nach Havelberg verlegt hatten, konnten wir während einer Stadtführung Havelberg genauer kennenlernen. Zwei Stadtführerinnen brachten uns auf sehr kurzweilige und doch informative Art die Geschichte dieser Stadt näher, nicht ohne jedoch auch auf die aktuellen Probleme einzugehen.

Rechtzeitig waren wir dann am Wasserübungsplatz in Nitzow, um am diesjährigen „Havelbiwak“ teilzunehmen.

Bereits ab 1100 Uhr strömten zahlreiche interessierte Besucher auf das Gelände.

Mit einem breiten Angebot an interessanten und informativen Stationen wurden den Besuchern die Aufgaben und die dafür verfügbare Ausstattung des Bataillons dargestellt. Mit dabei waren an diesem Tag auch andere sogenannte „Blaulichtkräfte“, wie Feuerwehr, Polizei, THW und Rotes Kreuz.

Zahlreiche Vorführungen weckten das Interesse der Zuschauer, die sich zu Tausenden an diesem Tag über die Bundeswehr im Allgemeinen und das PzPiBtl 803 im Besonderen informieren wollten.

Ein Brückenschlag mit dem Faltschwimmbrückengerät über die Havel oder eine Unterwassersprengung im angrenzenden Sprengsee waren Höhepunkte der Vorführungen.

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Stationen am Wasserübungsplatz, wo man die Gelegenheit hatte, mit verschiedenen Wasserfahrzeugen die Havel zu erkunden und diverse Baumaschinen unter Anleitung selbst zu bedienen.

Dass an einem solchen Tag der Kommandeur des Bataillons besonders gefordert und eingespannt ist, versteht sich von selbst. Trotzdem ließ es sich Oberstleutnant Steffen Harloff nicht nehmen, unsere Teilnehmer persönlich über Auftrag, Geschichte und Herausforderungen seines Bataillons zu informieren.

Das war auch eine passende Gelegenheit an die Schießmannschaft des Bataillons einen Preis für ihre Leistungen beim diesjährigen Schießen um den Wanderpreis des BDPi zu überreichen. Damit war der erlebnisreiche Tag beendet und wir verlegten ins Hotel zurück. Wer wollte, konnte abends noch die Stadt Tangermünde auf eigene Faust erkunden. Ein gemeinsames Frühstück rundete am Sonntag das diesjährige Regionaltreffen ab und die Teilnehmer traten die Heimreise an.

Herzlichen Dank an dieser Stelle dem GÜZ für seine interessante und informative Einweisung und dem PzPiBtl 803 für die hervorragende Unterstützung in Vorbereitung und Durchführung des Treffens.

Oberst a.D. Max Lindner
Vorsitzender BDPi e.V.


Quellen:
Text: Max Lindner
Bilder: BDPi e.V