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… in der Infrastrukturorganisation

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, der Dienstleister für die Bundeswehr

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) ist eines der drei Ressourcenämter der Bundeswehr und wurde am 1. August 2012 im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr aufgestellt. Aufgaben des Bundesamts für Wehrverwaltung, dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, der Wehrbereichsverwaltungen, des Streitkräfteunterstützungskommandos, des Streitkräfteamtes und den diesem nachgeordneten militärischen Infrastrukturstäben sowie aus dem Bundesministerium der Verteidigung abgeschichtete Aufgaben wurden im BAIUDBw zusammengeführt.
Das BAIUDBw ist zuständig für Baumaßnahmen im Inland, Ausland und in den Einsatzgebieten, für die Einhaltung von umweltschutzrechtlichen Vorgaben und für allgemeine Dienstleistungsangelegenheiten. Somit ist es verantwortlich für alle zentralen Aufgaben in der Bundeswehr für die Bereiche Finanzen, Controlling, Infrastruktur, gesetzliche Schutzaufgaben und Dienstleistungen. Sämtliche Unterstützungsleistungen für die Einsätze im Ausland werden vom BAIUDBw bereitgestellt und koordiniert. Das Bundesamt organisiert den eigenen und den nachgeordneten Bereich mit über 21.000 Dienstposten und übt hierüber die Fachaufsicht aus. Es ist Schnittstelle zu den Bereichen Personal, Haushalt, Ausrüstung und Recht und vertritt die Interessen der Bundeswehr gegenüber anderen Nationen, Bundesländern, Verbänden und der Wirtschaft.

Bauprojekte im Inland, Ausland und in den Einsatzgebieten sind Aushängeschilder für die Bundeswehr

Verantwortlich für alle Bauprojekte der Bundeswehr ist die Abteilung Infrastruktur des BAIUDBw. Hier werden alle Baumaßnahmen der Bundeswehr gemeinsam mit den jeweils zuständigen Bauverwaltungen der Länder geplant und realisiert.

Was sind unsere Aufgaben und was tun wir in der Abteilung Infrastruktur?

Die infrastrukturellen Aufgaben und Vorhaben der Bundeswehr werden im BAIUDBw in Bonn in der Abteilung Infrastruktur zusammengeführt. Dies schafft Synergien, vereinfacht die Abstimmungen und stärkt die fachlichen Verantwortlichkeiten in der Bundeswehr. Die einzelnen Gebäude und Bauwerke werden hier von der ersten Idee ihrer Planung bis zum Abriss am Ende der Nutzung betreut.
Hierzu ist die Abteilung Infrastruktur in vier Referatsgruppen und sieben Kompetenzzentren Baumanagement (KompZ BauMgmt) unterteilt. Zur größten Abteilung des BAIUDBw gehören 911 Bundeswehrangehörige (679 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 232 Soldatinnen und Soldaten).
Während die KompZ BauMgmt regional aufgestellt und jeweils einheitlich gegliedert sind, widmen sich die vier Gruppen in Bonn überregional den Themen Unterstützung, Bereitstellung, Betrieb und Einsatz.

Bei zentralen und hoheitlichen Aufgaben bearbeiten wir u.a. die Infrastrukturgesamtplanung und den -haushalt sowie das Prozessmanagement, aber auch die Klärung von rechtlichen Fragen der Liegenschaftsnutzung.

Im Bereich Unterstützung werden die IT- Projekte und Programme betreut, die für die unterschiedlichen Aufgaben innerhalb der Abteilung zur Verfügung stehen. Zudem erfolgt hier die Sicherstellung eines nachhaltigen infrastrukturellen Finanzrahmens sowie die Bearbeitung von Rechts- und Vertragsangelegenheiten, u.a. auch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Eigentümerin nahezu aller Bundeswehrliegenschaften ist. Als „Träger öffentlicher Belange“ der Bundeswehr ist der Bereich Ansprechstelle für alle zivilen Planungs- und Genehmigungsbehörden.

Infrastrukturplanung und -bereitstellung: hier werden alle Bauprojekte der Bundeswehr und der NATO gesteuert.

Im Bereich Bereitstellung erfolgt die Steuerung von Baumaßnahmen im In- und Ausland in Abstimmung mit den Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg). Zudem werden hier die Grundlagen für die Planung und Bereitstellung von Infrastruktur entwickelt, fortgeschrieben und überprüft, z.B. in Abstimmung mit verschiedenen Spezialisten, auch in den Organisationsbereichen der Bundeswehr. Die Sicherstellung einer bedarfsorientierten Infrastrukturausbildung ist ein weiteres Handlungsfeld in diesem Bereich. Darüber hinaus werden hier überregionale Großprojekte, z.B. INetiU – Internet in Unterkünften, und der Rechenzentrumsverbund gesteuert.

Infrastrukturfachpersonal der Kompetenzzentren Baumanagement und der Landesbauverwaltungen arbeiten Hand in Hand; Quelle: Bundeswehr/Wilke

Liegenschaftsbetrieb, Geländebetreuung, Liegenschaftsmaterial, zentrales Energieversorgungsmanagement, Bewachung und Absicherung der Infrastruktur:
hier wird dafür gesorgt, dass der Betrieb der Kasernen tagtäglich gewährleistet werden kann.

Der Bereich Betrieb befasst sich im Wesentlichen mit Grundlagen für den wirtschaftlichen Betrieb der Liegenschaften im Inland, insbesondere mit der Versorgung mit Energie und Wasser sowie mit der Ausstattung der Liegenschaften mit Möbeln und Betriebsgerät. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Energieeffizienz und Schutz der Umwelt durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Für die Bundeswehr gelten nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen, sondern ihr kommt als öffentliche Institution auch eine wichtige Vorbildfunktion zu. Zudem werden hier auch Vorgaben für eine wirtschaftliche und effektive, der sicherheitspolitischen Situation angepasste Absicherung und Bewachung der Liegenschaften entwickelt sowie deren konsequente Umsetzung gesteuert.

Einsatzinfrastruktur und baulicher Schutz: hier kümmern wir uns um die Bauprojekte und den späteren Betrieb von Einsatzliegenschaften in den Einsatzgebieten und den baulichen Schutz gegen Waffenwirkungen im In-/Ausland und Einsatz.

Der Bereich Einsatz stellt die im Auslandseinsatz benötigte Infrastruktur sicher und betreibt diese. Dies wird durch Steuerung aus Deutschland, eigenen Experten in so genannten Baubüros vor Ort und durch die Zusammenarbeit mit zivilen Firmen realisiert, die zunehmend an Bedeutung erlangen. Die temporär benötigte Infrastruktur in den Einsatzländern wird beginnend mit den Grundlagen, der Planung, weiter mit der Bereitstellung und dem Betrieb, bis zum Abbau oder einer Übergabe betreut. Während des gesamten Prozesses im Einsatz, aber in den letzten Jahren verstärkt auch im Inland, kommt dem Aspekt des baulichen Schutzes gegen Waffenwirkungen eine besondere Bedeutung zu.

Einsatzinfrastruktur, Lufttransportstützpunkt Niamey, Niger; Quelle: Bundeswehr/Marc Tessensohn

Infrastruktur vor Ort
Die regionale Bearbeitung der Bereitstellung und des Betriebs der Infrastruktur erfolgt durch sieben KompZ BauMgmt.

Neben den vier Gruppen in Bonn ist die Abteilung Infrastruktur durch sieben regionale KompZ BauMgmt in Düsseldorf, Hannover, Kiel, München, Strausberg, Stuttgart und Wiesbaden deutschlandweit vertreten und stellt die infrastrukturellen Bauvorhaben vor Ort in Zusammenarbeit mit den späteren Nutzern und den Bauverwaltungen des Bundes und der Länder sicher.

Infrastruktur vor Ort, Dislozierung der Abteilung Infrastruktur; Quelle: Bundeswehr

Alle KompZ BauMgmt sind gleich gegliedert, unterscheiden sich jedoch in ihren Bauprojekten. Diese sind aufgrund ihrer Lage und Region sehr unterschiedlich.
Die KompZ BauMgmt nehmen u.a. die Bauherrenrolle des Bundes gegenüber den Bauverwaltungen des jeweiligen Bundeslandes wahr, erstellen und prüfen die Baubeschreibungen und Bauforderungen für die Landesbauverwaltung und deren Planungsleistung, entwickeln standortbezogene Unterbringungs- und Liegenschaftskonzepte und sind direkter Ansprechpartner der Nutzer vor Ort. Zudem wird dort die Überwachung der gesetzlich verankerten Schutzaufgaben wie Arbeitssicherheit und vorbeugender Brand- und Umweltschutz sowie der Kontakt mit öffentlichen Stellen und Behörden sichergestellt.

Pioniere in der Infrastrukturorganisation

Von 232 Soldaten und Soldatinnen, die in der Abteilung Infrastruktur ihren Dienst verrichten sind rund 140 Angehörige der Pioniertruppe. Sie werden als Infrastrukturstabsoffizier, Infrastrukturoffizier oder Infrastrukturfeldwebel im Schwerpunkt in den KompZ BauMgmt bzw. in den Bereichen Infrastrukturplanung und -bereitstellung und Einsatz eingesetzt. In den Einsatzgebieten werden Sie zusätzlich in den jeweiligen Baubüros eingesetzt und sind dort verantwortlich für die Umsetzung von Baumaßnahmen.

Infrastrukturfachpersonal eingesetzt als Bauleiter des Baubüros im Einsatz; Quelle: Bundeswehr/Johann Flaum

Voraussetzung für den fachspezifischen Einsatz von Pionieren in der Abteilung Infrastruktur ist entweder ein abgeschlossenes Studium Bauingenieurwesen oder die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum staatlich geprüften Bautechniker. Neben der infrastrukturfachlichen Beratung der Bedarfsträger sind das Bearbeiten und die Betreuung von Infrastrukturvorhaben im Grundbetrieb, Ausland und im Einsatz Schwerpunkte der Tätigkeiten der Pioniere. Hinzukommen aber auch besondere Aufgaben, wie z.B. die Bewertung der Resttragfähigkeit von Bauwerken infolge von Bauschäden sowie die Entwicklung, Überprüfen und Umsetzen rechnerbasierter Bemessungswerkzeuge und Regelwerke des Bauens für die Bundeswehr, aber auch die Bemessung bei Projekten zum Schutz gegen die Wirkung von Waffen und Munition.

Die Abteilung Infrastruktur ist ein fordernder und wichtiger Bereich der Bundeswehr. Wenn sie gut funktioniert und im Sinne des Nutzers besteht, stellt sie das Fundament für die Auftragserfüllung der Bundeswehr dar und leistet gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag sowohl für die Zufriedenheit und die Motivation der zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch der Soldatinnen und Soldaten. Pioniere leisten hierzu einen unverzichtbaren Anteil.

Unterkunftsgebäude in der Westerweiterung am größten Bundeswehrstandort in Wilhelmshaven, am 29.06.2020.
Unterkunftsgebäude Marinestützpunkt Wilhelmshaven; Quelle: Bundeswehr/Kim Brakensiek
Neubauten in der Löberfeld-Kaserne, Erfurt; Quelle: Bundeswehr/Marcus Rott

Text und Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung des BAIUDBw