Ehemalige Emmericher Pioniere auf Informationsreise im Norden
Der erweiterte Vorstand des Traditionsverbandes der ehemaligen Emmericher Pioniere e.V. brach vor Kurzem unter Führung des Vereinsvorsitzenden, Oberstleutnant a.D. Joachim Sigmund zu einem zweitägigen Informationsbesuch beim Spezialpionierregiment 164 „Nordfriesland“ in den Norden auf. Die mehrköpfige Emmericher Delegation folgte damit einer Einladung, die bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie ausgesprochen war.
Nach dem Eintreffen und der Begrüßung in der Julius-Leber-Kaserne in Husum wies der stellvertretende Kommandeur des Verbandes die Gäste in seinem Vortrag in den Verband ein. Das Spezialpionierregiment ist in der Bundeswehr einmalig. Es rekrutiert sein hoch qualifiziertes und spezialisiertes Personal aus allen Organisationsbereichen der Streitkräfte, bildet dieses für weltweite Einsätze aus und hält es einsatzbereit.
Oberst Jochem Herold, der im Besuchszeitraum den aktiven Regimentskommandeur vertrat und seine militärischen Wurzeln in Emmerich am Rhein hat, ließ es sich nicht nehmen, an beiden Besuchstagen, den ehemaligen Emmericher Pioniere an ausgewählten Stationen die einzelnen „Gewerke“ der Spezialpioniere und ihr Leistungsvermögen vorzustellen.
Am ersten Tag des Besuchs wurde in Husum an verschiedenen Beispielen die fachlich und qualitativ hochwertige Ausbildung sowie die hohe Einsatzfähigkeit, das professionelle Leistungsvermögen und die gute Motivation der Spezialponiere sichtbar. Die erforderliche Ausrüstung und das erforderliche Know-how für den Bau und Betrieb eines modularen Feldlagers, einschließlich dem Brunnenbohren und der Trinkwasseraufbereitung zur Unterstützung von Einsatzkräften sowie bei der „zivil – militärischen Zusammenarbeit“ im Katastrophenfall im Inland (z.B. Einsatz beim Hochwasser im Ahrtal 2021 sowie bei der Corona-Hilfe) wurden für die Besucher verständlich und anschaulich dargestellt. Die weltweite Instandsetzung von Feldlagermaterial im Einsatz durch Spezialpioniere des Regiments sowie die verbandsinterne Ausbildung und das in Übung halten von Schweißern im Verband rundeten die fachliche Einweisung vor Ort ab. Schließlich wurden die seit Juli freiwillig Wehrdienstleistenden in der „Allgemeinen Grundausbildung“ auf der standortnahen Schießanlage besucht.
Am zweiten Tag ging es für die Emmericher Delegation von Husum aus in direkt zum Truppenübungsplatz Putlos an die Ostsee, wo sie in der Wagrien-Kaserne vom Leiter des Spezialpionierausbildungs- und Übungszentrums persönlich eingewiesen wurde. Vorgestellt wurden im Gelände der Aufbau und der Betrieb eines Tanklagers zur feldmäßigen Versorgung der Truppe mit Betriebsstoff im Einsatz. Es gab am zweiten Besuchstag weitere ausführliche Informationen zu Aufgaben im Rahmen der Amtshilfe im Rahmen der „zivil-militärischen Zusammenarbeit“.
Ein besonderes „Highlight“ war für die ehemaligen Berufssoldaten der Emmericher Pioniere die Vorführung eines Gefechtsschießens zur Einsatzvorbereitung mit fernbedienbaren Waffenstationen aus zwei parallel vorgehenden, geschützten Einsatzfahrzeugen heraus.
Neben der besonderen militärischen Ausbildung wurde den ehemaligen Emmericher Pionieren durch das gastgebende Spezialpionierregiment 164 ein informatives Rahmenprogramm geboten. Der Besuch des Innenhafens in Husum „der grauen Stadt am Meer“ sowie des Nordstrandes mit der typischen nordfriesischen Landschaft – Deich, Schafe, Wasser und erholsame Ruhe – waren ein besonderes und unvergessliches Erlebnis.
Den Spezialpionieren in Husum und Putlos dankte Joachim Sigmund als Vorsitzender der Emmericher Pionierkameradschaft für die kameradschaftliche Betreuung und vorbildliche Einweisung während der Informationsreise jeweils durch Überreichung einer Dankurkunde und des bekannten Emmericher Kräuterlikörs RHEINTRÖPFCHEN.
Rolf Wickermann
Quellen:
Text: Rolf Wickermann
Bild: SpezPiRgt 164 / PiKam Emmerich