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Kameradschaft endet nie!

1. Kameradentreffen der „Dessauer Pioniere“

Dass die Zeit und die Veränderung die Menschen voneinander trennt, ist völlig normal, wenn auch manchmal schmerzhaft. Das heißt aber nicht, dass die Verbindung und die Besonderheit der Kameradschaft für immer abreißen muss. Der Wandel der Zeit, Umstrukturierung, berufliche Neuorientierung und Wegzug in andere Teile Deutschlands sorgen dennoch dafür, dass mal für eine Zeit „Funkstille“ herrscht.
Die Sache mag etwas verrückt klingen, aber so wurde es mehrfach mit Begeisterung erzählt: Ende April 2021 erhält StUffz a.D. Pohle eine Nachricht auf seinen E-Mail-Account zu seiner Arbeit. Als er die E-Mail las, muss er wohl wortwörtlich auf seinem Bürostuhl zusammengesackt sein, weil er es nicht glauben konnte. Nach der letzten Begegnung 2006 erhält er nach fast 16 Jahren Grüße von StUffz d.R. Marcel Fehre – „seinem Atmos“. Ein Mann der Tat, wie man ihn in Erinnerung hat, schlug schon mal kurz danach bei der Arbeitsstelle von Sven Pohle auf. Dort wusste natürlich niemand, wer denn „der Fremde“ sei. Zum Glück konnten sich die Kameraden dennoch wiederfinden und auch erkennen. Im Folgenden telefonierten sie, trafen sich und philosophierten über die schöne Zeit in Dessau und dass doch so ein Ehemaligentreffen eine geniale Idee wäre, bräuchte man doch nur Platz und ein großes Grundstück, wie das Fehre zu bieten hat.
Die Idee war geboren! Gesagt, geplant, getan! In der Facebookgruppe der „Ehemaligen sPiBtl703/SpezPiBtl174“ wurde die Idee eines Treffens verkündet und diverse Abfragen gestartet. Des Weiteren entstand eine Chat-Gruppe, wo man seit geraumer Zeit in alten Erinnerungen schwelgte und versuchte,
Leute, bzw. überhaupt erst einmal deren Namen herauszubekommen und durch die Unterstützung einiger Chatgruppenmitglieder, diese auch meist erfolgreich zu finden.
Das OrgTeam Fehre/Pohle wurde im Januar noch durch StUffz a.D. Jens Goldgrebe ergänzt, der bei Veranstaltungen dieser Größenordnung durchaus Erfahrung mitbringt. Es wurde geplant, getüftelt, gebaut und gebastelt und so einige Menschen haben im Hintergrund mitgewirkt und sich Gedanken gemacht, sich mit eingebracht und sind mit „am Ball geblieben“. Ohne die Kameradschaft und den Zusammenhalt innerhalb dieser wieder gewachsenen Gemeinschaft, diesem stetigen Tatendrang und dem Glauben daran, dass alles gutgehen wird – nicht nur dieser unberechenbaren Zeit geschuldet und manchmal widriger, wirklich unfassbarer Störungen an dem ein oder anderen Punkt, auch kurz vor Beginn des lang ersehnten Treffens – wäre diese Veranstaltung nicht so „episch“ geworden.

Endlich war es nun so weit! Das 1. Kameradentreffen fand am 25.06.2022 im Sächsischen Naunhof, Ortsteil Ammelshain statt. Es trafen sich Kameradinnen und Kameraden der „Dessauer Pioniere“ aus den bereits aufgelösten Bataillonen, dem schweren Pionierbataillon 703 im Jahr 2003 und dem Spezialpionierbataillon 174 bis 2006.

schweres Pionierbataillon 703
Spezialpionierbataillon 174

Das bei einer sogenannten „Schnapsidee“ ausgeklügelte Spektakel, mit damals etwa 20 geschätzten Teilnehmern zu einer solchen ersten Veranstaltung, wurde dann nach 16 Jahren Wiedersehen mit 69 aktiven, bereits ausgeschiedenen und auch bereits pensionierten ehemaligen Soldatinnen und Soldaten aller Laufbahngruppen der Bataillone gekrönt. Die Rückmeldungen ließen verlauten, dass die Dessauer Zeit eine schöne war, wenn auch manchmal herausfordernd und dies nicht nur durch die zahlreichen Auslandseinsätze und der Umstrukturierung. Eröffnet durch ein Antreten der Ehemaligen, folgenden tollen und teilweise sehr lebhaften Gesprächen bei guter Verpflegung und Getränken und wirklich traumhaftem Wetter, merkte man, wie schnell doch diese Zeit des kameradschaftlichen Zusammenseins vorbei war,
selbst wenn der oder die Ein oder Andere tapfer bis in die Morgenstunden mit dabei waren.

OrgTeam Marcel Fehre/Jens Goldgrebe/Sven Pohle

Ein großer Dank und Anerkennung nochmal für Euer Engagement und die Organisation des 1. Kameradentreffens der „Dessauer Pioniere“ in wirklicher Pionierarbeit, welches uns bestimmt noch ewig in Erinnerung bleiben wird und wovon wir alle ganz viel mitnehmen und zehren werden! Dennoch, viel zu lange ist das Warten bis zum nächsten, hoffentlich schon baldigen Wiedersehen und dem Wunsch nach einem 2. Kameradentreffen – denn Kameradschaft endet nie!

„Anker – Wirf!“

Quellen:
Text und Bilder: StUffz a.D. Ronny Weber/HptFw a.D. Bianca Radtke