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Ein Stück Geschichte kehrt heim

Ingolstadt, 24.Okt.2021. Zwölf Jahre nach dem Umzug der Gebirgspioniere von Brannenburg nach Ingolstadt, folgt der steinerne „Bläser von Karfreit“ seinem Bataillon in die Garnisonsstadt an der Donau.

Mit der feierlichen Einweihung des neuen „Bläsers“ vor dem Stabsgebäude des Gebirgspionierbataillons 8, schrieb der Verband, der bis 2010 in der Karfreit-Kaserne im Schatten des Wendelsteins beheimatet war, seine Tradition fort. Die originalgetreue Replik jener Statue, die zuvor über Jahrzehnte die Soldaten in Brannenburg begrüßte, wurde nach achtmonatiger Bildhauerei im Beisein vieler ehemaliger Bataillonskommandeure und Kompaniefeldwebel enthüllt.

Herr Raphael Graf, Bildhauer und Reservist des Gebirgspionierbataillon 8, enthüllt den „Bläser von Karfreit“

Das Abbild des Hornisten – welcher der Legende nach im Laufe der
12. Isonzoschlacht bei Karfreit zum entscheidenden, siegreichen Angriff blies und später seinen Weg in das Wappen des Gebirgspionierbataillons 8 fand – empfängt seit seiner Enthüllung wieder mit wachendem Blick die Angehörigen des Verbandes. Mit der Aufstellung des „Bläsers“ konnte so in Ingolstadt ein bedeutsames Stück der eigenen Geschichte wiederbelebt werden.

Nach dem Umzug der Gebirgspioniere an die Donau und der damit einhergehenden Auflösung ihrer alten Kaserne im Inntal, war die traditionsreiche Wappenfigur des Bataillons zunächst an Ort und Stelle verblieben. Erst nachdem die Statue im Rahmen der Kernsanierung der alten Liegenschaftsgebäude abgenommen und in einem Steinbruch zwischengelagert worden war, konnte das Vorhaben, den „Bläser von Karfreit“ – zumindest als Replik – in die neue Heimat seiner Soldaten nachzuführen, in Angriff genommen werden. Auf Grundlage eines 3D-Scans wurde durch Herrn Raphael Graf, einem renommierten Eichstätter Künstler und Reservisten des Bataillons, in professioneller Detailarbeit eine originalgetreue Kopie angefertigt. Das Original befindet sich mittlerweile wieder an seiner alten Stelle am ehemaligen Stabsgebäude in Brannenburg.

Der „Bläser von Karfreit“ wacht neben dem Ingolstädter Bataillonsstab wieder über seine Gebirgspioniere.

Die Errichtung der neuen Statue war dabei ein weiterer wichtiger Baustein in der Traditionspflege des Bataillons. Parallel zur zweijährigen Planung und Fertigung des „Bläsers von Karfreit“ wurde bereits 2020 das Chronikzimmer des Bataillons eingerichtet. Ebenso wie die neu errichtete Wappenfigur des Bataillons, dient dieser Raum der Erinnerung an Geschichte, Herkunft und Auftrag der Gebirgspioniere. Es war daher nur folgerichtig, dass die feierliche Veranstaltung zur Einweihung mit einer Führung durch das Chronikzimmer abgeschlossen wurde.

Brigadegeneral Keller (Mitte, Kommandeur Gebirgsjägerbrigade 23) und Oberstleutnant Rabenschlag (2. v. L., Kommandeur GebPiBtl 8) wohnen gemeinsam mit ehemaligen Kommandeuren des Gebirgspionierbataillon der Einweihung des „Bläsers von Karfreit“ bei.

Die Gebirgspioniere haben es sich zum Auftrag gemacht, ihren Angehörigen die militärische Tradition des Verbandes greifbar zu machen. Mit der Rückkehr des „Bläsers von Karfreit“ zu seinem Bataillon haben sie diesen Auftrag sichtbar in die Tat umgesetzt.

Text: Hptm Lorke (GebPiBtl 8)
Bilder: OStGefr Vigh (GebPiBtl 8)