für Feldwebel Julian Holzhäuser, DEU/GBR PiBrBtl 130
Damit wir daran erinnert werden, wozu Soldaten, Kameraden, Menschen in der Lage sind, hat der Bund Deutscher Pioniere e.V. 1982 den „Feldwebel Boldt-Preis“ gestiftet. Der Jahrgangsbeste der Feldwebellehrgänge an der Pionierschule in Ingolstadt wird in Anerkennung seiner gezeigten Leistung, aber auch in Anerkennung seines militärischen Handelns, mit diesem Bestpreis ausgezeichnet.
„Feldwebel Holzhäuser, Sie haben sich als Jahrgangsbester der Feldwebelausbildung im Jahr 2024, mit ihrem herausragenden Ergebnis die Voraussetzungen geschaffen, um als Führer in unserer Truppengattung zu reüssieren. Neben einem erstklassigen Notenbild, stets sicherer und souveräner Präsenz und durch die vorbildliche Haltung und klare Befehlsgebung, haben sie Gefolgschaft erreicht. Ich freue mich, dass der Bund Deutscher Pioniere Sie mit diesem Preis auszeichnen kann und gratuliere Ihnen von ganzem Herzen. Sollte es, Feldwebel Holzhäuser, eines Tages während ihres Dienstes trotzdem zu einer Situation ähnlich wie bei Feldwebel Boldt damals kommen, tun sie das, was notwendig ist und was Sie von Ihren Kameraden auch erwarten würden“, so der Präsident, BG a.D. Pfrengle, bei der Auszeichnung.

seines Bataillonskommandeurs, OTL Florian Loges
„Ehre, Mut, Tapferkeit, Treue“ gegenüber dem geleisteten Eid sowie ein sehr hohes Maß an Haltung und Pflichterfüllung, verbunden mit dem Wissen um die mit dem Dienstgrad verbundene Vorbildfunktion gegenüber jungen Soldatinnen und Soldaten. Diese Tugenden, gepaart mit einem stark ausgeprägten beruflichen Selbstverständnis, zeichnen einen heutigen Portepeeunteroffizier aus. In ruhigen Zeiten ist es leicht, Vorgesetzter zu sein. Aber wenn es in Krisensituationen brenzlig wird, bedarf es Menschen, die sich selbst in den Hintergrund stellen und gewillt sind, unter Umständen ihr Leben zu opfern, damit andere weiterleben können. So war es damals und so ist es auch heute noch.
Autor: PiBrBtl 130 / OTL André Burdich
Foto: PiBrBtl 130 / OSG Lisa Stilting
Zum Namensgeber des Preises
Erich Boldt war als Feldwebel in der Panzerpionierkompanie (PzPiKp) 70 in Stade eingesetzt. Im November 1961, im Rahmen einer Übung des Panzergrenadierbataillons 71, hatte Feldwebel Boldt die Leitung für die Sprengausbildung übernommen. Am 16. November führte Feldwebel Boldt, der als erfahrener Sprengmeister galt, mit zwei ihm unterstellten Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Putlos (Schleswig-Holstein) ein Gewöhnungssprengen durch. Dabei wurde eine 200 Gramm schwere Ladung zum Sprengen vorbereitet. Als eine bereits gezündete Ladung in den Deckungsgraben zurückrollte, warf sich Boldt auf die detonierende Ladung, welche ihn tödlich verletzte. Die beiden ihm zur Ausbildung anvertrauten Soldaten blieben, bis auf leichte Verbrennungen, unverletzt. Feldwebel Boldt hinterließ eine Frau und einen acht Monate alten Sohn.